Kompetenzen

By | 4. Juni 2013

Ich hab ja schon geschrieben, wie hier Mitarbeitern, die in Ungnade gefallen sind, einfach Vorgesetzte vor die Nase gesetzt werden. So etwas hat natürlich auch einen Einfluss auf die generellen Kompetenzen, Organisationsstrukturen und Verantwortlichkeiten. Sofern sich diese überhaupt voneinander abgrenzen lassen.

Manchmal treibt dieses Chaos auch herrliche Blüten. Ganz konkret wurde ich mit der Veranstaltungsbetreuung für einen festlichen Geburtstag betraut. So eine „Betreuung“ umfasst im allgemeinen so verantwortungsvolle Aufgaben wie „Beamer anschalten“, „Soundanlage anschalten“ und „Mikrofonpegel anpassen“. Hier waren jedoch mehrere Abteilungen bestrebt darin, etwas „Besonderes“ auf die Beine zu stellen.

So war man sich auch nicht zu schade, einen ganzen Hiwi-Tag darauf zu verwenden, eine „Film oder so einen Ablauf von bewegten Bildern (sic)“ des Geburtstagskind auf die Beine zu stellen. Das war schon ein riesen Gegacker, ob „die IT“ denn in der Lage wäre, diese Präsentation auf dem Verantstaltugnsnotebook zum Laufen zu bekommen und überhaupt und sowieso. Meine Aussage war, selbstbewusst wie man sich zu prästentieren hat: „Wenn der HiWi dass auf seinem Notebook zum Laufen bringt, kriegen wir das auf unserem auch hin.“ Am Rande sei angemerkt, dass es sich sowieso nur um eine selbstabspielende Powerpoint gehandelt hat. Noch dazu waren die Intervalle viel zu lang, aber egal.

Problem war nur: Verantwortliche A wollte unbedingt, dass die Fotos vor Beginn der Veranstaltung über den Beamer ausgestrahlt werden. So war der Plan und es sprach auch nichts dagegen. Nur war Verantwortliche B (und Sekrektär des Präsidiums) direkt dabei, als das Notebook angeschlossen wurde mit der Bitte, die Begrüßungs-Texte noch bearbeiten bzw. anpassen zu dürfen. Es war wohl bis 5 Minuten vor Beginn nicht geklärt, wie der Ablauf jetzt genau sein sollte.

Im Endeffekt war das Notebook bis zum direkten Beginn der Veranstaltung in Beschlag genommen und der Beamer noch ausgeschaltet. Verantwortlicher B war wohl nicht über den tollen Plan von Verantwortlichen A aufgeklärt worden.

Ich hab dann direkt nach den endlosen Reden einfach in Eigenregie die Präsentation nochmal für 20 Minuten durchlaufen lassen, auch wenn der Großteil der Gäste schon vor dem Buffet Schlange stand.

Am schönsten war nur ein paar Tage später Verantwortliche A auf dem Flur so zu mir:“Na, was ist denn da letztens so schiefgelaufen bei Ihnen?“ Ich so:“Wieso? Was soll den da schiefgelaufen sein?“  (beleidigt) „Na die schöne Bilder-Präsentation wurde  ja gar nicht gezeigt vor der Feier!“ „Naja, das klären Sie aber bitte mit Herrn B, immerhin war er es, der bis zu Beginn der Feier noch auf unserem Notebooks seine Powerpoints bearbeitet hat.“ Diese kleine Tatsache hat sich A wohl nicht erschlossen, weswegen erstmal ich als der Mitarbeiter von der IT für diesen Fauxpas verantwortlich gezeichnet wurde.

Diesen Schuh hab ich mir aber nicht angezogen. Wer nicht mal innerhalb eines gewissen Führungskreises in der Lage ist, produktiv zu kommunizieren, soll sich nicht wundern, wenn Dinge in die Hose gehen.

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