Moinsen.
Ich hatte letztens auf Twitter so halb im Spaß die Frage gestellt, welche Technik oder Technologie die werte Gefolgschaft gerne im Jahre 2014 sterben sehen will.
Es gab zwar nicht allzuviel Feedback, aber trotzdem will ich noch kurz die Kandidaten vorstellen, denen ich persönlich auch nicht hinterherweinen würde.
Ladegeräte
Natürlich geht es im mobilen Heutzutage nicht ohne Ladegeräte, die elektronischen Begleiter wollen gefüttert werden. Trotzdem sollte der Weg weggehen von kabelgebundenen oder sogar proprietären Ladegeräten. Der Zwang zur Standardisierung von Micro-USB ist zwar schon ein Schritt in die richtige Richtung, aber denken wir mal weiter.
QI Ladegeräte sind standardisiert und in ausreichender Menge auf dem Markt. Was noch fehlt ist zum einen die breite Basis bei den Geräten. Apple verweigert sich ja konsequent und anscheinend dauerhaft sowohl dem Micro-USB als auch der drahtlosen Stromzufuhr, zumindest wohl bis sie was eigenes, inkompatibles auf den Markt bringen können.
Zum anderen ist ein QI Lader auf dem Nachttisch schon mal ein Anfang, aber nicht die letzte Konsequenz. Wie wäre es mit intergrierten QI Spulen sofort im Mobiliar? Couch-, Nacht- und Schreibtisch direkt mit Stromanschluss, 3-4 USB Anschlüssen und einem gekennzeichneten Bereich für 1-2 QI-fähige Geräte?
Ich bin mir sicher, der Markt dafür wäre da. Also, worauf wartete Ikea und Co?
SmartTVs
Hier ist SmartTV nicht gleichzusetzen mit der Fähigkeit, Inhalte auf den Bildschirm zu kriegen. Dass ist ja eher die erstrebte digitale Utopie: Alle Inhalte jederzeit von jedem Gerät jederzeit auf jedes Gerät projizieren zu können.
Die Wahrheit sieht aber anders aus und hier sei der Begriff „SmartTV“ stellvertretend für die Problematik von eingeschränkten, inkompatiblen und schwer benutzbaren Funktionen, die genau diese Utopie eben nicht verwirklichen können. So haben mittlerweile viele Leute nicht nur dutzende von nicht benutzten Funktionen in ihren Schlauglotzen, sondern dazu noch ein Apple TV, ein RaspBMC, eine Xbox One und was es nicht noch alles gibt. Und von den ganzen Geräten können einige einiges gut, anderes schlecht und vieles gar nicht. Was soll daran noch „smart“ sein?
Mein persönlicher Aufbau sieht derzeit noch so aus, Filme etc. auf meinem Ubuntu-Server vorzuhalten und von diesem über eine WD Live HD Streamingbox auf den „Nicht-Smart“-Fernseher zu übertragen. Nachteile sind, dass ich z.B. keine Videos vom Handy damit übertragen kann und dass die WD natürlich wieder ein kabelgebundener Stromverbraucher ist.
Die Verfügbarkeit von vorhandenen Videos stelle ich derzeit mit Plex sicher. Diese Lösung funktioniert für mich bis jetzt sehr gut, braucht aber noch ein bisschen Pflege und Bastelarbeit. Das Streamen auf iPad, Handy etc. funktioniert aber schon mal ganz wunderbar. Ich brauche nur eine ausreichend schnelle Internetverbindung und hab Zugriff auf alle Daten auf meinem Server.
Seit dem neuesten Update unterstützt ja anscheinend Googles Chromecast ebenfalls nativ Plex. Das würde die Lücke zu meinem TV schließen. Mal gucken was der Chromecast in D so kosten wird, ich werde da die Entwicklung auf jeden Fall im Auge behalten.
Das ist aber bei Gelegenheit einen eigenen Beitrag wert.
Captchas
Keine Widerrede, Captchas nerven. Allerdings ist mein Gegenvorschlag dazu eher von dystopischer Natur.
Captchas diene ja in erster Linie dazu, zwischen menschlichem User und Bot zu unterscheiden. Da stellte sich mir spontan die Frage, ob Google nicht schon längs Algorithmen am Start hat, die anhand von Surfverhalten etc. Menschen eindeutig als Menschen identifizieren können. Diesen Usern könnte man doch problemlos so etwas wie einen „Real Human Cookie“ unterschieben und damit alle Captchas deaktivieren?
Das ist natürlich eher eine etwas beängstigende als eine wirklich wünschenswerte Lösung, aber wie sonst könnte man sowohl ein Captcha-freies Netz für Menschen als auch einen effektiven Bot-Schutz für Service- und Dienstanbieter sicherstellen?
Gegenvorschläge?
Habt ihr noch Vorschläge, auf welche Technik ihr in naher Zukunft gerne verzichten würde?
Lasst hören, ich bin gespannt.