Ein „Zufallsguck“ gestern im ZDF Montagskino: Law Abiding Citizen (aka Gesetz der Rache).
Ich hab den zuerst mit einem ganz schrecklichen Film mit Mel Gibson verwechselt, das war aber „Auftrag Rache“ (und ist nicht zu empfehlen).
Worum geht es?
Clyde Shelton (Gerard Butler) musst schwer verletzt mitansehen, wie seine Frau und seiner kleine Tochter bei einem Einbruch getötet werden. Als der Mörder und sein Komplize gefasst werden, hofft er auf Gerechtigkeit und dass die Täter hart bestraft werden. Der junge, aufstrebende Star-Staatsanwalt Nick Rice (Jamie Foxx) wird allerdings unter Druck gesetzt einen Deal mit dem Haupttäter zu machen: Aussage gegen den Komplizen, dafür ein mildes Strafmaß.
Für Clyde gerät durch diese Ungerechtigkeit des System sichtbar die Welt aus den Fugen.
10 Jahre später sterben beide Täter einen gewaltsamen, schmerzhaften Tod. Clyde ist nachvollziehbar der Hauptverdächtige und lässt sich auch widerstandslos festnehmen.
Damit beginnt allerdings erst sein Rachefeldzug gegen alle damals an dem Fall beteiligten und das, in seinen Augen, gesamte korrupte und ungerechte Justizsystem.
Der Film wird angenehm schnell erzählt. Die Einführung und die Position der Protagonisten ist nach der ersten halben Stunde geklärt und man kann sich voll auf das Psychospiel zwischen den beiden Hauptdarstellern konzentrieren.
Jamie Foxx und Gerard Butler liefern in diesem Film bestimmt nicht ihre beste schauspielerische Leistung ab, aber das wird kompensiert durch einen relativ unvorhersehbaren Plot, in dem man recht lange im Ungewissen über die nächsten Wendungen bleibt und die harte, aber nicht zu reißerischen Actionszenen.
Schnell fragt man sich bei jeder neuen „Figur“ die das Feld betritt, ob und wie diese wieder vom Feld genommen wird und wie Shelton das Ganze organisiert. Arbeitet er allein? Hat er Helfer? Ist er eiskalt kalkulierender Killer, für den dass alles nur Mittel zum Zweck ist oder schlicht ein durchgeknallter, unberechenbarer Psychopath?
Diese Spannung wird bis kurz vor Schluss gut gehalten, um dann allerdings in einem relativ abrupten und ziemlich unbefriedigenden Ende aufgelöst zu werden.
Ein bisschen kam es mir so vor, als wäre zum Schluss die Luft raus gewesen oder es fehlte *der* zündende Gedanke für ein anderes Finale.
Trotzdem fand ich den Film sehenswert. Ein schnelles Action-Justiz-Psychodrama mit einer guten Mischung aus Action- und Dialogsequenzen mit zwei sich sehr gut ergänzenden Hauptdarstellern, dem ein etwas intelligenteres Ende allerdings gut gestanden hätte.
(6,5 / 10)