12 Years a Slave

By | 17. März 2014

12 Years a SlaveWir hatten ein kleines „Oscar-Wochenende“, an dem wir ein paar von den Filmhighlights von den letzten Oscars nachgeholt haben.

Unter anderem auch den Gewinner „12 Years a Slave„, basierend auf der wahren Geschichte von Solomon Northup.

Ein Schwarzer, in Freiheit geborener amerikanischer Staatsbürger, der betrogen und als vermeintlich entflohener Sklave nach Louisiana verschleppt bzw. verkauft wird und dort als Sklave auf verschiedenen Farmen zur Arbeit gezwungen ist.

Junge oh Junge, ist das ein guter Film. Ohne die Konkurrenz komplett gesehen zu haben, hat dieser Film für mich definitiv den Oscar verdient.

Die Story ist natürlich keine seichte Unterhaltung für einen entspannten Filmabend in lockerer Runde, aber bietet dafür hochspannendes, super besetztes Schauspieler-Kino allererster Güte.

Allein sich vor Augen zu halten, wie unwirklich, demütigend und ausweglos diese fast schon kafkaes Anmutende Situation sein muss. Als freier Mann von seiner Familie gerennt zu werden, verschleppt, seiner Identität und Individualität beraubt und der Skrupellosigkeit der Sklavenhändler und -halter schutzlos ausgeliefert. Man stellt sich die Frage, wie weit ist man in der Lage, seine Freiheit aufzugeben für einen vermeintlichen Rest Sicherheit ?Wie weit stellt man seine Individualität zurück zum Preis des möglichen Überlebens? Wann verliert man den letzten Funken Hoffnung auf Freiheit und Gerechtigkeit?

Das alles ging mir zu den beeindruckenden Bildern aus Amerikas „Deep South“ durch den Kopf.

Die Schauspieler sind extraklasse. Chiwetel Ejiofor als Northup, dem man die Verzweiflung und die innere Zerrissenheit 100%ig abkauft, Benedict Cumberbatch, dem zwar einige Aspekte der Sklaverei sauer aufstoßen, der aber trotzdem nicht gewillt oder in der Lage ist, am Status Quo zu rütteln und lieber weiter Nutznießer der Umstände ist und nicht zuletzt Michael Fassbender als sadistischer, unberechenbarer Plantagenbesitzer Epps. Fassbender hinterließ mich in seiner Rolle ähnlich aufgewühl wie Ben Kingsley in „Sexy Beast“. Irrational, unberechenbar, Manisch. Hervorragend.

Trotz seiner über 2 Stunden hat mich der Film von Anfang bis Ende gefesselt und war für mich bisher DAS Filmerlebnis diesen (oder auch letzten) Jahres.

Das ist zum einen Glück, auf der anderen Seite aber auch Pech. Da ich mir nämlich noch etwas Luft nach oben freihalten will, kann ich noch keine 10 Sterne vergeben. Daher lege ich mich für „12 Years a Slave“ auf 9.5 out of 10 stars (9,5 / 10) fest.

Definitive Guckempfehlung!

 

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