Frust

By | 17. Februar 2014

Ich weiß grade beim besten Willen nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll.

Am Donnerstag habe ich über Bande noch etwas erfahren, was mich ziemlich aus der Spur gebracht hat und mir tatsächlich mehr zu schaffen macht, als es sollte.

Es geht um dieses Thema, dass für ein erforderliches Softwareupgrade eine ganze Abteilung neue Hardware bekommen sollte. Insgesamt 40 Rechner, die bestellt wurden und zu einem fixen Termin vorbereitet und ausgetauscht werden mussten.

Bestellt wurden die Rechner, aber um den Rest hat sich keiner gekümmert. Sind halt ganz normale HP-Clients, wie man auch als Enduser kaufen kann, inklusive der ganzen HP-Bloatware. Ein zentrales Deployment für Betriebssysteme gibt/gab es noch nicht, bisher wurden die OEM Installationen immer händisch bearbeitet bzw. angepasst.

Erstens ist dieses Vorgehen mit meinem Verständnis von „Professioneller Arbeit“ nur schwer vereinbar und zweitens wäre das in der Kürze der Zeit mit den 40 Rechner kaum zu schaffen gewesen. Also habe ich mich de facto in Eigenregie darum gekümmert, einen Rechner sauber vorzubereiten.

Saubere Reinstallation, Aktualisierung aller Treiber, Windowsupdates und Installation der aktuellen Standardsoftware. Dass Alles musste insgesamt 2x gemacht werden, Dank eines Problems mit dem Unattended Images, siehe oben, und hat mich so locker 1 Woche Arbeit gekostet. Danach lief aber alles sauber, das Deployment per Acronis funktionierte einwandfrei und innerhalb von 2 Tagen waren alle Rechner betankt. Zugegeben, beim Betanken der Rechner haben mir die Kollegen geholfen. Alles andere, die Vorbereitung und das Testen des Images und Snap Deploy waren halt Tasks, die schwer bis gar nicht zu delegieren waren. Musste halt einfach mal gemacht werden und ich hab es zuerst auch gerne gemacht.

So ungerne ich meine Arbeit irgendwie hervorheben oder herausstellen möchte, war die erfolgreiche, termingerechte Bereitstellung der 40 Rechner 70% zu 30% mein Verdienst. Wenn ich es nicht gemacht hätte, wären die Rechner zum Stichtag noch originalverpackt zu den Anwendern gegangen und wären dort mit dem OEM Windows hingestellt worden, da bin ich mir ziemlich sicher. Und, wie schon gesagt, ich mag es nicht, meine Arbeit irgendwie herauszustellen, aber ich hatte schon gedacht, dass es wenigstens auffällt, dass ich mir da Eigeninitiative gezeigt habe und mich engagiert habe.

Donnerstag habe ich nun über das Personalgespräch mit einem Kollegen erfahren, dass dem wohl nicht so ist. Vielmehr hat der Chef diese erfolgreiche Migration als Beispiel dafür herangezogen, wie effektiv die flachen Hierarchien im Team sind und wie gut die Absprache und die Arbeitsteilung im Team funktionieren. Mein persönliches Engagement wird also überhaupt nicht anerkannt. Ich habe ja kein Problem damit, dass nach Außen als Erfolg der IT Abteilung herauszustellen, aber ein wenig Anerkennung meiner Leistung zumindest teamintern hätte ich schon erwartet. Bzw. kenne ich auch so von anderen Arbeitgebern. Ich empfinde das einfach als Respektlos meiner Arbeit und mir als Person gegenüber.

Vor allem vor dem Hintergrund, dass zusätzlich dazu momentan gefühlte 90% der Migration von Novell in die Active Directory Umgebung auch auf meinen Schultern abgeladen wird. Inklusive der Dateimigration, bei der ich weder das Ursprungssystem noch das Zielsystem kenne. Eigentlich war vorgesehen, dass ich mich um die Clientmigration kümmere und mit den Storage-System habe ich noch nie produktiv gearbeitet. Und trotzdem bin ich derjenige, der stundenlang mit dem Dienstleister die Skripte checken muss.

Aber auch das ist ja eine „Teamleistung“, zumindest in den Augen des Chefs. Er verkennt einfach, dass es für jeden erfolgreichen Projektschritt jemanden geben muss, der die Arbeit geleistet hat. Und das bin momentan zum größten  Teil ich. Ich hab mir als Einziger Gedanken gemacht um eine mögliche OU-Struktur, habe die ersten paar GPOs gebastelt, die ersten Drucker auf dem Printserver installiert… und jetzt habe ich schlicht keinen Bock mehr mir die Scheiße noch länger anzutun, wenn sich hinterher alle hinsetzen, mit dem Finger auf sich zeigen, sich auf die Schulter klopfen und raushängen lassen, was für eine tolle Arbeit sie doch geleistet hätten.

Ich sehe es nicht mehr ein (vor allem wenn man bedenkt, dass ich, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, am wenigsten von allen im Team verdiene.)

Wenn das Team so toll funktioniert und so eine super Leistung bringt, soll das Team mal zeigen was es kann, wenn ich meinen Dienst nach Vorschrift mache.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.